Das Mittagessen macht mir Sorgen. Oder anders gesagt: Uns fehlt eine Hausfrau. Alle Familienmitglieder essen Mittags nichts Gescheites. Das ist doof.

Vor den Lockdowns haben wir mittags auch schon auswärts gegessen: Das Kind aß in der Schule, der Mann und ich waren im Büro und aßen irgendwo. Als ich vor ca. 8 Jahren das Homeoffice verließ und ein Büro anmietete war es noch möglich, für 5 bis 8 Euro einen Mittagstisch zu bekommen. 5 Euro war eher auf die Hand, aber zumindest mit frischem Gemüse und 8 Euro war „das Gute mit Hinsetzen“. Ich sparte meist am Getränk, aber grundsätzlich war das als Mischkalkulation schon ok.

Heute kostet „Mittagessen auswärts“ auch ohne Getränk schon 10 Euro. Dummerweise habe ich meine Preise nicht gleichermaßen angehoben in der Angst sonst massenweise Kund*innen zu verlieren. 10 Euro fühlen sich für mich nach viel Geld an wenn ich ausrechne, wie viele Tage ich im Monat außer Haus Mittagessen müsste. Was mache ich? Ich esse oftmals nichts. Nichts bedeutete aber letztlich, dass ich zu wenig Pause mache und im Zweifel Quatsch esse.

Als wir heute morgen beim Frühstück dem Teenager versuchten verständlich zu machen, dass der Körper wie eine Maschine Energiezufuhr von außen und gewisse Wartungsmaßnahmen braucht, um langfristig zu funktionieren, mussten wir durchaus zugeben, dass auch wir Erwachsenen nicht Premium tanken. Seit dem denke ich darüber nach, was ich besser machen könnte.

Abends zu kochen scheitert an so vielem: Der Mann möchte abends nicht mehr so viel essen, bis zum Abend bin ich verhungert und überhaupt würden diese richtigen Mahlzeiten natürlich Planung, Einkaufen und Vorbereiten bedeuten. Gefühlt fehlt es mir dazu an Energie. Dazu kommt, dass ich immer später aus dem Büro nachhause komme, weil der ÖPNV auch immer länger braucht. Den Vorsatz, abends zu kochen hatte ich schon oft. Die Umsetzung klappte nie. An Homeofficetagen bin ich dann gegen 16.30 Uhr so verhungert, dass ich dann doch koche oder im Süßigkeitenschrank versacke.

Wahrscheinlich bleibt nur die gute alte Stulle in modernem Gewand. Vielleicht muss ich mir doch noch mal über so etwas wie eine Bentobox Gedanken machen, in der ich attraktive Zusammenstellungen von unterschiedlichen Sachen arrangiere. Das erfordert zwar auch Planung, Vorbereitung und Aufwand, aber da es mir eigentlich wenig ausmacht, mehrere Tage etwas Ähnliches zu essen, wäre es vermutlich machbar. Das, was dagegen spricht ist meine Vorliebe für warmes Essen. Ich liebe zubereitetes Gemüse, aber mit Salat oder Gemüsesticks kann man mich jagen. Wie macht ihr das?