Seit fast 22 Jahren schreibe ich Texte in dieses Internet. Das hier soll ein Neuanfang sein, denn auch wenn ich beruflich viel veröffentliche – wo bin eigentlich ich jenseits der beruflichen Themen? Was bleibt von mir jenseits der flüchtigen Gedanken im Fediverse? Vor ein paar Wochen habe ich wieder einen Feedreader installiert, jetzt ist es auch wieder Zeit für ein Blog. Lange habe ich nach einem Namen gesucht, der mir etwas bedeutet und trotzdem nicht zu sehr einengt. Man kann es vermutlich nicht richtig machen. Die Texterin im Nebenraum der Bürogemeinschaft fand die Zweideutigkeit meiner ersten Idee schön. Die URL war noch frei. Los gehts.

Ich versuche mir einmal die Woche Zeit zum Schwimmen zu gönnen, freue mich, wenn es in den Ferien öfter gelingt und manchmal gibt es auch Phasen, in denen ich es tatsächlich auch bei bester Gesundheit einfach sein lasse. Es gefällt mir, wenn es jenseits von Leistungsdruck alleine zu meinem Wohlbefinden geschieht. Es ist „Me-Time“ im besten Sinne, denn seit dem ich aufgehört habe, Bahnen zu zählen, können die Gedanken frei schweifen und manchmal denke ich an fast gar nichts mehr.

Manchmal scherze ich, ich sei „Sternzeichen Pinguin“. Der Pinguin ist schon seit meiner Kindheit mein Lieblingstier. Irgendwann verstand ich warum: Pinguine wirken tollpatschig an Land, sind aber sehr elegant, wenn sie in ihrem Element sind. Das Gleiten durch das Wasser fühlt sich genauso an, wie die besten Momente des Flows. Wenn es gut läuft, dann gelingt mir das auch beim Schreiben.

Die Momente des Flows beim Schreiben gelingen mir tatsächlich häufiger, seit dem ich aufgegeben habe, die richtigen Kommas zu setzen. Meine Deutschlehrer (kein gendern nötig) prophezeiten mir eine schlechte Zukunft aufgrund der mangelnden Kenntnis in Zeichensetzung und Rechtschreibung. Nach vielen Jahren der Scham, habe ich dann doch mittlerweile sieben Bücher veröffentlicht. In Verlagen gibt es Menschen, die Kommas richtig setzen. Ich schaffe mit meiner Tollpatschigkeit Arbeitsplätze. Mittlerweile kann ich allerdings gar nicht mehr beurteilen, ob mehr Fehler mache als andere. Ist ja eigentlich auch egal.

Die zwei schönsten Momente im Jahr 2024 hatten mit dem Schwimmen zu tun. Neben dem Schwimmen und dem Schreiben ist das Zugfahren noch eine große Leidenschaft. Darum wird es hier auch gehen, beginnend mit einem Interrail-Trip nach Sizilien, der für April geplant ist. Und jetzt geht es los.